Dienstag, 15. August 2006
Die Schweizer Aristokratie ist genau mein Ding!
padawan, 17:24h
Am Wochenende, um genau zu sein am Samstag war ich in der Schweiz auf einer Hochzeit einer Bekannten von mir.
Normalerweise haße ich Hochzeiten und solche Festlichkeiten an denen man sich "Rausputzen" muß. Man muß Anzug und Kravatte anlegen. Und man muß so tun als währe man vornehm und gebildet, damit man nicht "auffällt".
Bei Hochzeiten haße ich besonders den Teil mit der Kirche. Dort muß man beten und singen und fromm tun. Das ist nicht mein Ding.
Außerdem sind die Bänke hartund das Klima meist eher kühl. Und man fühlt sich immer beobachtet. Man vermeidet zu husten oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Und wenn einem der Sack juckt und das jucken einfach nicht aufhören will dann durchleidet man Höllenqualen (ironischerweise
!). Weil man darf sich nicht seine "Kronjuwelen" kraulen wenn man vor dem Herrn steht. Oder so.
Aber die Hochzeit am Samstag war da ganz anderst! Ich hatte zum ersten Mal meinen Spaß bei einer Hochzeit.
Der Trick bestand darin VOR der Trauung schon mit dem trinken zu beginnen.
Einen kurzen Jägermeister und der Tag ist dein Freund. OK, der "Kurze" Jägermeister war die Literflasche die ich vorher gekauft hatte - Aber kurz war dafür seine Existens...
Das Problem mit den harten Holzbänken habe ich gelöst in dem ich mich einfach lang draufgelegt habe und einwenig die Augen schloß.
Freundlicherweise wurde ich jedesmal von der Meute geweckt, wenn es an´s singen ging.
Das Singen macht mir normalerweise keinen Spaß - vorallem nicht in der Kirche! Aber wer hätte das gedacht, der Jägermeister mußt wohl meine Stimmbänder "geölt" haben, weil ich singen konnte ein junger Gott! Und weil ich so gut singen konnte, habe ich alle anderen übertönt.
Als ich bemerkte das man mir bewundernte Blicke zuwarf, sang ich noch lauter. Das machte richtig Spaß!
Leider gab es einen der immer absolut falsch sag. Ich versuchte immer lauter als er zu singen, damit er den RICHTIGEN Takt mitbekam. Aber immer wenn ich lauter wurde wurde er es auch.
Armer Tropf, wirklich, macht sich hier zum Affen. Es gibt eben immer einen der die ganze Stimmung verderben muß.
Nach der Kirche gab es einen Emfang. Sie nannten es "Apero".
Wie witzig: Apero! Na ja, mir egal wie die es nennen, hauptsache es gibt Sekt. Und den gab es. Leider war nach meinem sechsten Glas (nach dem zweiten habe ich mir ein "richtiges" Glas geholt), kein Sekt mehr da. Ich muß schon sagen, ich war etwas enttäuscht. Nicht mal genug Sekt auf Lager, für eine vernünftiges "Aperochen".
Als alle Wichtigen Gäste schon bei dem Brautpaar vorgesprochen hatten, beschloß ich auch nett zu sein und ihnen persönlich zu gratulieren.
Leider wurde mir von so einer blöden Kuh im Rollstuhl der Weg zu den Eheleuten versperrt. Aber nicht lange...
Als ich die "Rollkuh" zur Seite geschupst hatte, konnte ich endlich zu dem Brautpaar vor.
Ich gratulierte ihnen in meiner gewohnt sympatischen Art und bedankte mich für die Einladung.
Ich ermahnt ihn, auch ja treu zu sein. Und wenn schon fremdgefickt würde, das möglichst nicht ALL ZU OFT zumachen.
Dann beichtete ich ihr bei dieser Gelegenheit auch wie scharf ich sie immer gefunden hätte und wie toll doch ihre Brüste mir gefielen. Dann fügte ich noch hinzu, das sie, wenn sie es sich mit dem "Treu, in guten und in schlechten Tagen" noch mal überlegen wolle, ich mich zur verfügung stellen würde. Das hat sie sicher sehr gefreut, das von mir zu hören.
Ihm sagte ich nur, das ich ihn mir viel imposanter Vorgestellt hätte, es aber sicher andere, versteckte, Qualitäten bei ihm gebe. Ansonsten, ich zwinkerte ihr zu, gebe es ja Alternativen.
So, die Pflicht erfühlt, machte ich mich augenblicklich nach was trinkbarem auf die Suche.
Leider mußte dann noch eine HALBE STUNDE warten! Erst im Festsaal, wo wir den rest des Mittags und des Abends verbrachten, gab es wieder was zu trinken.
Ab hier konnte ich mich dann auch ein wenig entspannen. Ich legte Blaiser und Weste bei seite und stürmte beherz das Buffet.
Es gab reichlich "Material" zum füllen des Tellerinhaltes. Leider war schon eine Schlage vor dem Buffet entstanden. Vielleicht hätte ich nicht erst die zwei Falschen Bier trinken sollen, sondern mich sofort anstellen sollen. Dann warten wir eben.
Zumindest hat das Zittern aufgehört...
Während ich anstand habe ich mich wunderbar mit einigen interessanten Leuten unterhalten.
Zum Beispiel die Dame die einen lustigen schweizer Dialekt sprach. Sie mußte ich immer wieder ermahnen doch "gscheides Deitsch" zusprechen. Anscheinend bereitete ihr nicht nur das sprechen probleme, sondern auch das verstehen. Sie fragte mich ständig was ich gesagt hätte, obwohl ich "ganz nomals deitsch gschprocha han".
Dafür war sie allerdings sehr atrakriv. Leider sind immer die schönen auch einig dumm.
Sie hatte ein tolles Kleid in grüner Seide an, das vorne reichtlich "Einblick" bot - was ich ihr natürlich auch gesagt habe! Man ist ja Gentelman und will charmant sein...
Einer anderen Dame, die wie ich bemerkte nur "Grünzeugs" auf dem Teller hatte, gab ich selbslos den Tip, auch etwas fleischiges zu essen. Andernfalls würde sie immer so klapperdürr und häßlich bleiben, sagte ich. Ich glaube, das war ihr vorher garnicht bewußt gewesen. Naja, ich versuche immer zu helfen wen ich kann.
Ein Herr der vor der Wurstauslage stand und sich nicht entscheiden konnte, mußte ich kurzerhand mit den Worten "Alter. Entweder du entscheidest dich jetzt, oder ich du machts Platz. Ist eh besser wenn du nichts davon ißt. Bist schon Fett genug." verscheuchen. Ist doch wahr! Es gibt schliesslich auch Andere die warten. Wo haben solche Menschen nur ihre Manieren gelernt, möchte ich wissen.
Was ich komisch fand war die Reaktion der anderen Gäste an meinem Tisch. Die schienen irritiert zu sein, davon wie ich mein Essen zu mir zu nehmen pflegte.
Nur weil ich das Brötchen nicht mit dem Messer teile um dann elegant die Butter darauf streiche,
sondern das Brötchen aufreisse und die Butter mit dem Daumen draufdrücke? Ist zwar bischen blöd mit den Butterresten am Finger, aber wofür habe ich mir eine neue, saubere Hose angezogen?
Was sie wahrscheinlich auch merkwürdig fanden, war, das sie noch nie einen Menschen mit vollem Mund sprechen sahen. Na gut, es erfordert ein wenig Übung, aber auch das geht! Man muß es nur wollen. Natürlich sollte man aufpassen mit was man den Mund gefüllt hat. Bei Suppe ist das nicht unbedingt einfach. Aber bei belegte Brötchen und Salat wie hier geht das fast ohne zu spucken!
Komisch das die schweizer sowas nicht können...
Richtig blöd fand ich, das die Bedienung meine zwei Weingläser immer nur "nachfüllte" nie mir eine ganze Flasche brachte. So mußte ich alle fünf Minuten ihnen sagen, das ich gerne Wein hätte. Aber solange ich Wein bekam, war mir das egal.
Als Hauptgang gab es wieder Buffet. Diesmal mit herzhafteren Speissen.
Es gab Hünchen in Weinsoße (lecker! Aber vom Wein merkte man nicht viel...), Zürcher Geschnezeltes und etwas das sich Schweinenierstück in Pfeffersahnesoße nannte. Als ich den Koch fragte was das sei, bemerkte ich das der wahrscheinlich kein Deutsch verstand. Deshalb fragte ich höfflich den Herrn neben mir "Ey, Alter! Weißt Du was das das für eine Scheiße sein soll?"
In seinem spiessigen schweizer Dialekt erklärte er mir das ein Schweinenierstück der Teil eines Schweines sei der ÜBER den Nieren liege. Also da, wo der Rücken aufhört.
"Ach so, sie meinen den Arsch! Schweinearsch, also? Warum nenne sie es dann nicht einfach Schweinearsch, wenn es der ARSCH eines SCHWEINES ist? So ein bescheuerte Kacke hier."
Dann bestellt ich in meinem besten Deutsch bei dem Koch eine Scheibe des Leckeren Schweinenierstücks:
"Gib mir ma ein batzen vom Schweinearsch. Aber ein fettes! Und tue reichlich von der scheiß Soße drauf
! So wie das aussieht ist das trocken wie Schuhleder und schmeckt wie meine Mama unterm Arm."
Und wie erwartete schmeckte es hervorragend!
Nach dem Hauptgang blieb etwas zeit um meine Tischnachbarin mit meiner elogenten Art und meiner Allgemeinbildung zu beeindrucken. Sicher würde sie angetan sein von mir, dachte ich. Vielleicht hätte ich so auch gleich ein "Schlafplätzchen" für heute nacht...
Ich philosofierte über den Krieg in Israel ("Geiles Gemetzel da unten"), teile meine persönlichen Meinungen mit ("die Araber haben doch nicht mehr alle Kerzen am Leuchter! Sind alles verfickt Hurensöhne mit gerade soviel Hirnschmalz, um sich selbst in die Luft zu sprengen. Soll´n se doch! Sind eh nur scheiß Araber!") und gab Lösungsvorschläge ("Plattbomben! Das ganze Land. Und am besten alle anderen arabischen Staaten mit. Dann ist ruhe da unten. Anderst bekommst du die arabischen Wickser nicht zur Vernunft!"). Alle am Tisch waren sichtlich beeindruckt von mir. Sie waren sprachlos.
Irgendwann gabs dann auch Dessert.
Ich wollte mir eine Eistorte gönnen. Sie sah auch wunderbar aus. Nur leider schmeckte sie nicht so! Sie schmeckte nach Anis und geronnener Milch, oder was weiß ich. Auf jeden Fall war sie meiner Meinung nach ungeniesbar!
Das einzig gute an der Torte war, das sie wirklich gute airodynamischen Eigenschaften hatte. Ich habe sie der Bedienung sofort hinterher geworfen, wo sie in ihrem Dekoltte landete. Geschieht ihr recht! Und ich glaube die Torte schmeckte nichtnur mir nicht. Es traute sichnur keiner etwas zu unternehmen!
Abschliessend haben wir etwas getanzt. Leider mußte ich den Leuten erst mal zeigen wie man RICHTIG tanzt. Man muß nicht nur auf einem Fleck "rumwackeln"! Die Tanzfläche war groß genug um etwas zu "rocken".
Was ich dann auch getan habe.
Was kann ich dafür das mir alle im Weg rum gestanden sind? Aber so haben sie wenigstens auch etwas "Poko-tanzen" gelernt.
Um kurz nach zwei Uhr wurde mir schlecht und ich mußte etwas erbrechen.
War sicher nur der Käse der sich mit den weißen und roten Weinen oder den "paar" Bier nicht vertragen hat.
Leider war mir dabei die Braut im Weg...
Aber das läßt sich ja gottsein dank alles wieder rauswaschen, was ich ihr als entschuldigung und trost auch gesagt habe.
"Bei deiner nächsten Hochzeit ist das wieder blitzsauber! Das merkt dann keiner mehr", waren meine genauen Worte. Leider kam der Trost nicht bei ihr an. Sie schien trotzdem etwas Aufgebracht über den Rotwein/Käse/Salat/Bier/Fleischfetzen-Fleck auf ihrer Brust.
Die ist schon einwenig empfindlich geworden, dachte ich mir. Früher war die nicht so spießig!
Aber so ist das halt: Wenn se heiraten, dann verändern die Weiber sich! Dann werden sie zur Mutter. Und zur "Ehefrau". Bescheuert das.
Also ich werde wohl nie heiraten.
Kann Hochzeiten eh nicht leiden.
Obwohl, die war wirklich gut.
Trotzdem: Hoffentlich läd mich nicht sobald wieder einer zu seiner Hochzeit ein.
Oder ich muß mir dann wirklich RICHTIG die "Kante" geben, damit das ertrage.
Normalerweise haße ich Hochzeiten und solche Festlichkeiten an denen man sich "Rausputzen" muß. Man muß Anzug und Kravatte anlegen. Und man muß so tun als währe man vornehm und gebildet, damit man nicht "auffällt".
Bei Hochzeiten haße ich besonders den Teil mit der Kirche. Dort muß man beten und singen und fromm tun. Das ist nicht mein Ding.
Außerdem sind die Bänke hartund das Klima meist eher kühl. Und man fühlt sich immer beobachtet. Man vermeidet zu husten oder sonst irgendwie Aufmerksamkeit zu erregen. Und wenn einem der Sack juckt und das jucken einfach nicht aufhören will dann durchleidet man Höllenqualen (ironischerweise
!). Weil man darf sich nicht seine "Kronjuwelen" kraulen wenn man vor dem Herrn steht. Oder so.
Aber die Hochzeit am Samstag war da ganz anderst! Ich hatte zum ersten Mal meinen Spaß bei einer Hochzeit.
Der Trick bestand darin VOR der Trauung schon mit dem trinken zu beginnen.
Einen kurzen Jägermeister und der Tag ist dein Freund. OK, der "Kurze" Jägermeister war die Literflasche die ich vorher gekauft hatte - Aber kurz war dafür seine Existens...
Das Problem mit den harten Holzbänken habe ich gelöst in dem ich mich einfach lang draufgelegt habe und einwenig die Augen schloß.
Freundlicherweise wurde ich jedesmal von der Meute geweckt, wenn es an´s singen ging.
Das Singen macht mir normalerweise keinen Spaß - vorallem nicht in der Kirche! Aber wer hätte das gedacht, der Jägermeister mußt wohl meine Stimmbänder "geölt" haben, weil ich singen konnte ein junger Gott! Und weil ich so gut singen konnte, habe ich alle anderen übertönt.
Als ich bemerkte das man mir bewundernte Blicke zuwarf, sang ich noch lauter. Das machte richtig Spaß!
Leider gab es einen der immer absolut falsch sag. Ich versuchte immer lauter als er zu singen, damit er den RICHTIGEN Takt mitbekam. Aber immer wenn ich lauter wurde wurde er es auch.
Armer Tropf, wirklich, macht sich hier zum Affen. Es gibt eben immer einen der die ganze Stimmung verderben muß.
Nach der Kirche gab es einen Emfang. Sie nannten es "Apero".
Wie witzig: Apero! Na ja, mir egal wie die es nennen, hauptsache es gibt Sekt. Und den gab es. Leider war nach meinem sechsten Glas (nach dem zweiten habe ich mir ein "richtiges" Glas geholt), kein Sekt mehr da. Ich muß schon sagen, ich war etwas enttäuscht. Nicht mal genug Sekt auf Lager, für eine vernünftiges "Aperochen".
Als alle Wichtigen Gäste schon bei dem Brautpaar vorgesprochen hatten, beschloß ich auch nett zu sein und ihnen persönlich zu gratulieren.
Leider wurde mir von so einer blöden Kuh im Rollstuhl der Weg zu den Eheleuten versperrt. Aber nicht lange...
Als ich die "Rollkuh" zur Seite geschupst hatte, konnte ich endlich zu dem Brautpaar vor.
Ich gratulierte ihnen in meiner gewohnt sympatischen Art und bedankte mich für die Einladung.
Ich ermahnt ihn, auch ja treu zu sein. Und wenn schon fremdgefickt würde, das möglichst nicht ALL ZU OFT zumachen.
Dann beichtete ich ihr bei dieser Gelegenheit auch wie scharf ich sie immer gefunden hätte und wie toll doch ihre Brüste mir gefielen. Dann fügte ich noch hinzu, das sie, wenn sie es sich mit dem "Treu, in guten und in schlechten Tagen" noch mal überlegen wolle, ich mich zur verfügung stellen würde. Das hat sie sicher sehr gefreut, das von mir zu hören.
Ihm sagte ich nur, das ich ihn mir viel imposanter Vorgestellt hätte, es aber sicher andere, versteckte, Qualitäten bei ihm gebe. Ansonsten, ich zwinkerte ihr zu, gebe es ja Alternativen.
So, die Pflicht erfühlt, machte ich mich augenblicklich nach was trinkbarem auf die Suche.
Leider mußte dann noch eine HALBE STUNDE warten! Erst im Festsaal, wo wir den rest des Mittags und des Abends verbrachten, gab es wieder was zu trinken.
Ab hier konnte ich mich dann auch ein wenig entspannen. Ich legte Blaiser und Weste bei seite und stürmte beherz das Buffet.
Es gab reichlich "Material" zum füllen des Tellerinhaltes. Leider war schon eine Schlage vor dem Buffet entstanden. Vielleicht hätte ich nicht erst die zwei Falschen Bier trinken sollen, sondern mich sofort anstellen sollen. Dann warten wir eben.
Zumindest hat das Zittern aufgehört...
Während ich anstand habe ich mich wunderbar mit einigen interessanten Leuten unterhalten.
Zum Beispiel die Dame die einen lustigen schweizer Dialekt sprach. Sie mußte ich immer wieder ermahnen doch "gscheides Deitsch" zusprechen. Anscheinend bereitete ihr nicht nur das sprechen probleme, sondern auch das verstehen. Sie fragte mich ständig was ich gesagt hätte, obwohl ich "ganz nomals deitsch gschprocha han".
Dafür war sie allerdings sehr atrakriv. Leider sind immer die schönen auch einig dumm.
Sie hatte ein tolles Kleid in grüner Seide an, das vorne reichtlich "Einblick" bot - was ich ihr natürlich auch gesagt habe! Man ist ja Gentelman und will charmant sein...
Einer anderen Dame, die wie ich bemerkte nur "Grünzeugs" auf dem Teller hatte, gab ich selbslos den Tip, auch etwas fleischiges zu essen. Andernfalls würde sie immer so klapperdürr und häßlich bleiben, sagte ich. Ich glaube, das war ihr vorher garnicht bewußt gewesen. Naja, ich versuche immer zu helfen wen ich kann.
Ein Herr der vor der Wurstauslage stand und sich nicht entscheiden konnte, mußte ich kurzerhand mit den Worten "Alter. Entweder du entscheidest dich jetzt, oder ich du machts Platz. Ist eh besser wenn du nichts davon ißt. Bist schon Fett genug." verscheuchen. Ist doch wahr! Es gibt schliesslich auch Andere die warten. Wo haben solche Menschen nur ihre Manieren gelernt, möchte ich wissen.
Was ich komisch fand war die Reaktion der anderen Gäste an meinem Tisch. Die schienen irritiert zu sein, davon wie ich mein Essen zu mir zu nehmen pflegte.
Nur weil ich das Brötchen nicht mit dem Messer teile um dann elegant die Butter darauf streiche,
sondern das Brötchen aufreisse und die Butter mit dem Daumen draufdrücke? Ist zwar bischen blöd mit den Butterresten am Finger, aber wofür habe ich mir eine neue, saubere Hose angezogen?
Was sie wahrscheinlich auch merkwürdig fanden, war, das sie noch nie einen Menschen mit vollem Mund sprechen sahen. Na gut, es erfordert ein wenig Übung, aber auch das geht! Man muß es nur wollen. Natürlich sollte man aufpassen mit was man den Mund gefüllt hat. Bei Suppe ist das nicht unbedingt einfach. Aber bei belegte Brötchen und Salat wie hier geht das fast ohne zu spucken!
Komisch das die schweizer sowas nicht können...
Richtig blöd fand ich, das die Bedienung meine zwei Weingläser immer nur "nachfüllte" nie mir eine ganze Flasche brachte. So mußte ich alle fünf Minuten ihnen sagen, das ich gerne Wein hätte. Aber solange ich Wein bekam, war mir das egal.
Als Hauptgang gab es wieder Buffet. Diesmal mit herzhafteren Speissen.
Es gab Hünchen in Weinsoße (lecker! Aber vom Wein merkte man nicht viel...), Zürcher Geschnezeltes und etwas das sich Schweinenierstück in Pfeffersahnesoße nannte. Als ich den Koch fragte was das sei, bemerkte ich das der wahrscheinlich kein Deutsch verstand. Deshalb fragte ich höfflich den Herrn neben mir "Ey, Alter! Weißt Du was das das für eine Scheiße sein soll?"
In seinem spiessigen schweizer Dialekt erklärte er mir das ein Schweinenierstück der Teil eines Schweines sei der ÜBER den Nieren liege. Also da, wo der Rücken aufhört.
"Ach so, sie meinen den Arsch! Schweinearsch, also? Warum nenne sie es dann nicht einfach Schweinearsch, wenn es der ARSCH eines SCHWEINES ist? So ein bescheuerte Kacke hier."
Dann bestellt ich in meinem besten Deutsch bei dem Koch eine Scheibe des Leckeren Schweinenierstücks:
"Gib mir ma ein batzen vom Schweinearsch. Aber ein fettes! Und tue reichlich von der scheiß Soße drauf
! So wie das aussieht ist das trocken wie Schuhleder und schmeckt wie meine Mama unterm Arm."
Und wie erwartete schmeckte es hervorragend!
Nach dem Hauptgang blieb etwas zeit um meine Tischnachbarin mit meiner elogenten Art und meiner Allgemeinbildung zu beeindrucken. Sicher würde sie angetan sein von mir, dachte ich. Vielleicht hätte ich so auch gleich ein "Schlafplätzchen" für heute nacht...
Ich philosofierte über den Krieg in Israel ("Geiles Gemetzel da unten"), teile meine persönlichen Meinungen mit ("die Araber haben doch nicht mehr alle Kerzen am Leuchter! Sind alles verfickt Hurensöhne mit gerade soviel Hirnschmalz, um sich selbst in die Luft zu sprengen. Soll´n se doch! Sind eh nur scheiß Araber!") und gab Lösungsvorschläge ("Plattbomben! Das ganze Land. Und am besten alle anderen arabischen Staaten mit. Dann ist ruhe da unten. Anderst bekommst du die arabischen Wickser nicht zur Vernunft!"). Alle am Tisch waren sichtlich beeindruckt von mir. Sie waren sprachlos.
Irgendwann gabs dann auch Dessert.
Ich wollte mir eine Eistorte gönnen. Sie sah auch wunderbar aus. Nur leider schmeckte sie nicht so! Sie schmeckte nach Anis und geronnener Milch, oder was weiß ich. Auf jeden Fall war sie meiner Meinung nach ungeniesbar!
Das einzig gute an der Torte war, das sie wirklich gute airodynamischen Eigenschaften hatte. Ich habe sie der Bedienung sofort hinterher geworfen, wo sie in ihrem Dekoltte landete. Geschieht ihr recht! Und ich glaube die Torte schmeckte nichtnur mir nicht. Es traute sichnur keiner etwas zu unternehmen!
Abschliessend haben wir etwas getanzt. Leider mußte ich den Leuten erst mal zeigen wie man RICHTIG tanzt. Man muß nicht nur auf einem Fleck "rumwackeln"! Die Tanzfläche war groß genug um etwas zu "rocken".
Was ich dann auch getan habe.
Was kann ich dafür das mir alle im Weg rum gestanden sind? Aber so haben sie wenigstens auch etwas "Poko-tanzen" gelernt.
Um kurz nach zwei Uhr wurde mir schlecht und ich mußte etwas erbrechen.
War sicher nur der Käse der sich mit den weißen und roten Weinen oder den "paar" Bier nicht vertragen hat.
Leider war mir dabei die Braut im Weg...
Aber das läßt sich ja gottsein dank alles wieder rauswaschen, was ich ihr als entschuldigung und trost auch gesagt habe.
"Bei deiner nächsten Hochzeit ist das wieder blitzsauber! Das merkt dann keiner mehr", waren meine genauen Worte. Leider kam der Trost nicht bei ihr an. Sie schien trotzdem etwas Aufgebracht über den Rotwein/Käse/Salat/Bier/Fleischfetzen-Fleck auf ihrer Brust.
Die ist schon einwenig empfindlich geworden, dachte ich mir. Früher war die nicht so spießig!
Aber so ist das halt: Wenn se heiraten, dann verändern die Weiber sich! Dann werden sie zur Mutter. Und zur "Ehefrau". Bescheuert das.
Also ich werde wohl nie heiraten.
Kann Hochzeiten eh nicht leiden.
Obwohl, die war wirklich gut.
Trotzdem: Hoffentlich läd mich nicht sobald wieder einer zu seiner Hochzeit ein.
Oder ich muß mir dann wirklich RICHTIG die "Kante" geben, damit das ertrage.
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