Mittwoch, 18. April 2007
Katzen sind zum essen da - Teil 2.
Mein letzte Bericht über meine Katzen war ja eigendlich nur die Einleidung. Ich hätte es deutlich kürzer halten können, aber das währe den beiden Mistviechern nicht gerecht geworden.
Jetzt füge ich der Beschreibung meiner zwei Vierbeinerm eine Beschreibung eines Zweibeiners hinzu. Der meiner Mutter.
Meine Mutter ist nunmehr 74Jährchen alt. Doch sie erfühlt immer noch rüstig ihr tägliches Arfbeitspensum. Sie putz und wienert immernoch jeden einzelnen Tag ihrer Wohnung aufs neu. Naja, wenn´s ihr Spaß macht...
Ich wohne ihm selben Haus wie meine Eltern. Man könnte auch sagen ich wohne im Haus meiner Eltern.
Meine Mutter ist eine, die für die Hausarbeit geboren ist. Diesbezüglich kann man es ihr nie recht machen. Wenn man etwas bei ihr ißt und man ist fertig, dann wird einem der Teller sofort entrissen und unter einsatz von einer halber Flasche Spülmittelkonzentrat gereinigt. Zumindest kommt es mir so vor.
Neulich habe ich etwas bei ihr getrunken - es war glaube ich Cola oder so - und ich habe mich dabei gewundert wie komisch dieses Getränk schmeckt. Nach dem ich das halbe Glas mit mühe und Not geleert hatte, rang ich mich zu der Frage nach dem Hersteller des Getränks durch. Es sei das selbe Getränk wie immer. Darauf hin meinte ich, es würde aber etwas mit dem Getränk nicht stimmen. Es schmecke so komisch.
Dazu muß ich sagen, das meine Mutter gerne mal die Rest der verschiedenen Getränke daraufhin recycleed, als das sie sie zusammen mischt. Dabei kam schon manch skurile Mischung heraus. Mineralwasser, Ananassirup aus der Fruchtdose, etwas Cola von vor zwei Wochen und fast abgelaufene Milch, zum Beispiel.
Doch diesesmal schmeckte das Cola nicht gepanscht, sondern vielmehr ...chemisch.
Also leerte ich es weg. Dabei bemerkte ich zum ersten mal den Schaum der dabei entstand...
Ich spülte das Glas mit Leitungswasser aus und dabei entstand noch mehr Schaum. Und da begriff ich die Lage.
Auf die Frage hin ob der Geschmack des Colas vielleicht von Spülmittel kommen könnte, fiel ihr ein, das das sein könnte. Sie wollte am Tag zuvor aus irgendeinem Grund nicht extra das Wasser anstellen, sagte sie, und habe das Glas nur mit Spülmittelkonzentrat ausgerieben. Vielleicht wollte sie es ja auch später noch ausspülen und hat es dann bloss vergessen.
Soviel dazu.
Also wie gesagt, wir wohnen im selben Haus. Und weil meine Mutter noch immer meine Wäsche wäscht und ab und zu noch nach dem rechten schauen muß in meiner Wohnung und vorallem weil sie sehr Tierlieb ist, was sie aber nie zugeben würde, geht sie des öffteren noch in meine Wohnung. Aber wie gesagt, sie muß es nicht. Außer ich bin ein paar Tage nicht da, dann bitte ich sie immer die Katzen zu füttern.
Montags ist Waschtag. Deshalb stelle ich immer den Korb mit dreckiger Wäsche vor ihrer Wohnungstür bevor ich zur Arbeit gehe.

Stunden später komme ich wieder von der Arbeit nach Hause. Normalerweise würde ich von meinen Katzen vor 20:00Uhr nichts zu sehen bekommen. Erst dann treibt sie der Hunger wieder in meine nähe. Aber nicht so Montag Abends.
Ich schliesse die Türe auf und vor mir auf dem Boden nicht weit weg liegen meine zwei Katzen. Beide schauen mich eine Zeitlang müde und desinteressiert an, bevor sie (ach ja, da war doch mal was)sich auf rappeln und an mir vorbei in ihr versteck trotten. Obwohl sie sich so schnell bewegen wie sie nur können , bewegen sie sich nicht schneller als in Zeitlupe vorwärts. Und natürlich weiß ich auch warum sie sich nicht schneller bewegen können an diesem Tag. Sie sind beide total überfressen!
Meine Mutter hat nämlich die Angewohnheit, sämtlich Tiere in ihrem Umfeld so lange Futter zu geben, bis diese kein Essen mehr sehen können. Und Essen ist sozusagen der Lebensinhalt einer kastrierten Katze! Sich vermehren geht ja nicht mehr.
Ihr müßt euch das so vorstellen: Meine Mutter füllt den Napf so voll, bis die Trockenfutterstückchen auf dem Berg der anderen Trockenfutterstückchen keinen Halt mehr haben...
Natürlich ist das ganz im Sinne der zwei Fressmaschinen im Fellmandel. Sie fressen und fressen und fressen. Undm eine Mutter schüttet nach und schüttet nach und ...
Irgendwann sind die Katzen so prall, das sie nur noch mühe voll vorwährts robben können. An übereilte Flucht ist da nicht mehr zu denken.
Dem Hund meiner Eltern geht es da auch nicht anderst. Der sogar drei Fressnäpfe! Zusätzlich zu dem Napf mit Wasser. Ist ja auch klar. So ein Hund braucht eben eine ausgewogene Mischernährung aus trockenem , halbtrockenem und feuchtem Futtermittel.
Montag Abendens kommen Spooky und Charlie nur sehr selten und wenn erst sehr spät zu mir. und auch nur wenn ich den Berg sich noch im Napf befindlicher Katzennahrung zurück in den Aufbewahrungseimer schütte.
Neulich habe ich festgestellt das beide Katzen einen Fellsack unter ihrem Bauch hängen haben. Aber der wird wohl nur Montags gebraucht. Dann nämlich, wenn ihrer Bäuchen so aufgebläht sind, das jeder Zentimeter Fell an ihrem Leib spannt...
Und die Härte ist, meine Mutter wirft mir vor, ich würde meine Katzen nicht genug zu Essen geben! "Die kommen immer angerannt wenn ich in die Wohnung komme und wollen sofort was zu essen.".Das kann ich gut verstehen. Für diese zwei Miesviecher muß meine Mutter sowas ähnliches sein wie Gott.
"Gibst du dennen nichts zu essen?", fragt sie mich immer wieder auf´s neue. Und ich sage dann immer sowas wie:"Doch, aber Katzen hören erst auf zu essen wenn sie tot sind. Obwohl ich sogar das bezweifle."

Wisst ihr was mir gerade witziges einfällt? Die paar mal als ich den Hund meiner Eltern was zu naschen geben wollte.
Hunde sind ja äußerst penetrant. Sie schauen einen beim Essen bettelnd solange an, bis man ihnen etwas zu essen abgibt. Und wenn man es dann endlich tut, dann wird man sie danach nie wieder los...
Doch ich weiß wie ein Hund tickt. Zumindest in dieser richtung. Ich lasse mich gerne Anschleimen und Anbetteln. Das gibt mir ein Gefühl von Macht und Erhabenheit. Und irgendwann gebe ich ihm natürlich auch mal was zum kauen. Aber nur, damit er bei mir bleibt und mich weiter vergöttert.
Mach Einer, der einen Hund betteln sieht, denkt, der Hund hat hunger. Das mag auch das eine oder andere Mal stimmen - bei Straßenkötern zum Beispiel. Aber der Hund meiner Eltern kann kaum stehen vor Körperfülle. Warum bettelt der mich als immernoch an? ganz Einfach: Weil das ein Rudel verhalten ist. Das Alphatier sorgt für seine Meute. Es gibt den Anderen seine Reste ab. Das ist wie beim Militär wo man vom Vorgesetzten einen Orden bekommt wenn man brav war. Warum sonst sollte man ein Stück Blech so erstrebenswert finden, außer aus dem Grund aus dem er verliehen wurde: als Belohnung.
Und so ist es bei dem Knochen den ich dem völlig überfressenen Hund meiner Eltern zu werfe genauso: es ist eine Belohnung! Deshalb ist ihm der abgenagte Knochen in meiner Hand auch lieber wie der Napf voller Hundefutter.
Und wenn ich ihm einen Knochen gebe, dann liebt er mich dafür.
Und ich liebe es geliebt zu werden...

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